Gedanken zum Monatsspruch für Oktober
"Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut." (Lk 15,10 )
„Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ ist der Titel eines bekannten Horrorfilms, der auch in anderen Zusammenhängen immer wieder zitiert wurde (und noch wird!). Es geht dabei nie um unabsichtliche Fehltritte, sondern um bewusstes Vertuschen von Dingen, von denen man genau weiß, dass sie schlecht waren. Im Film endet eine Partynacht für zwei junge Paare grauenhaft, und sie möchten nie wieder davon sprechen. Wir selbst assoziieren Vertuschung oft mit Steuerhinterziehung, Spendenaffären, Bestechung und Co.
Doch nicht nur in der Politik werden Dinge unter den Tisch gekehrt. Haben wir nicht alle schon einmal erlebt, dass wir einen Fehler begangen haben und anschließend hofften, dass es niemand bemerkt? Haben wir nicht alle Fehltritte verschwiegen oder „unschöne“ Details in Berichten einfach weggelassen? Oder darauf gehofft, dass bald Gras über eine Sache wächst?
Wenn ich gesündigt habe, macht mir ein Satz wie „Ich weiß, was du letzten Samstag getan hast“ zu allererst Angst, denn es ist meine natürliche Reaktion, dass ich nicht möchte, dass meine Sünde ans Tageslicht kommt. Es ist nicht einfach, zu seinen Fehlern zu stehen. Scham und verschiedenste Ängste wollen mich dazu bringen, meine Sünde zu vertuschen. Doch meine Verfehlungen zu verbergen macht weder die Vergangenheit besser noch ebnet es einen gottgefälligen Weg für die Zukunft. Niemand profitiert davon, wenn ich ein scheinheiliges Bild von mir selbst aufrecht erhalte.
Der Monatsspruch für Oktober ermutigt mich darin, zu meiner Sünde zu stehen – zuerst vor mir selbst, und dann auch vor Gott und seinen Engeln. Der erste Schritt zur Buße besteht darin, überhaupt anzuerkennen, dass es einer Umkehr bedarf. Wenn ich an diesem Punkt angelangt bin, kann ich mit Gottes Vergebung neu beginnen und von diesem Punkt aus anders weiterleben. Ich kann mich neu auf Gott ausrichten. Und das ist es, worüber seine Engel jubeln.
Ich muss mir in diesem Zusammenhang auch stets vor Augen führen, dass unser Gott gern vergibt und uns unsere Sünden nicht auf ewig vorhält. Er freut sich über jeden, der zu ihm umkehrt. Ich muss keine Scheu haben, meine Sünden zu bekennen, denn er freut sich über meine positive Veränderung und im Himmel steigt eine Party.
Katharina Peteani