Editorial März/April 2018
"Es war Abend geworden an jenem Sonntag. Die Jünger waren beisammen und hatten aus Angst vor den führenden Juden die Türen abgeschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: »Frieden sei mit euch!«" (Johannes 20,19)
Wir Christen neigen dazu, uns Sorgen zu machen um den Glauben. Sorgen, um unseren Glauben, um den unserer Kinder, um die Gemeinde, ja sogar Sorge um die Zukunft der Christenheit selbst. Ich jedenfalls bin ein Held darin.
Doch, was für ein Missverständnis, was für eine Zeitverschwendung! Mit Ostern ist das vorbei! Das zeigt diese Szene vom ersten Ostersonntag so deutlich: Die Jünger hatten sich zurückgezogen. Sie hatten die Türe hinter sich abgeschlossen, und sie hofften, irgendwie „ihren Glauben zu bewahren“ - eine echt traurige Formulierung.
Doch dann begegnet ihnen der auferstandene Jesus! Er findet sie in ihre Verzagtheit. Weil er verwandelt war und schon Teil der neuen Welt Gottes, konnte er durch die geschlossene Türe zu ihnen treten. Mit seinem Gruß bringt er den Jüngern Trost in ihrer Angst – und er sagt er ihnen eine neue Zeit zu: „Friede sei mit euch!“
„Frieden sei mit dir!“ Das sagt Jesus jedem, der mit ihm lebt. Und statt auf unsere Sorgen zu schauen, sollten wir uns diese neue Wirklichkeit zusprechen lassen: Den Friede, den er bringt. Die Hoffnung, die wir durch ihn haben. Die Freiheit, Altes hinter uns zu lassen. Die fröhliche Frechheit, uns keine Sorgen und Ängste mehr machen zu lassen - weil er bei uns ist.
Wie wäre es, all das anzunehmen - und sei es versuchsweise nur mal für 5 Minuten? „Friede sei mit euch“ sagt uns Jesus. Und das heißt: „Jesus ist da. Er hat den Tod besiegt und er gibt uns Anteil an seinem neuen Leben. Er hat „alle Macht im Himmel und auf Erden“ – was machen wir uns also Sorgen? Jetzt erscheint alles in einem anderen Licht. Das Leben kann neu beginnen! Wir müssen uns nicht mehr verkriechen. Das sollten alle mitkriegen und ihn kennenlernen! Was machen wir hier hinter verschlossenen Türen? Wir müssen hier schnell raus! Rück endlich jemand den Schlüssel raus!“
Es ist nicht leicht, alte Sorgen und Muster abzulegen. Doch immer wieder erinnert uns Gott daran, was er durch Jesus getan hat! Er spricht uns seinen Frieden zu. Er arbeitet daran, dass die Freiheit und Freude uns prägen, die Jesus mitbringt. Und bei einem bin ich ganz sicher: Gott ist stärker als wir! Er kommt mit uns an sein Ziel. Sein Friede wird uns wirklich erreichen. Denn der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!
Christian Pestel