Ausländische Studenten
Vor der Pandemie haben rund 4,6 Millionen Studenten im Ausland studiert – im Jahr 2001 waren es noch „nur“ 2,1 Millionen. Während der Pandemie sind die Zahlen natürlich gesunken, aber sie werden bald wieder das alte Niveau erreichen und übertreffen.
Bisher sind die meisten in nur sechs Länder gezogen: USA, Großbritannien, China, Australien, Frankreich und Kanada. Die USA haben vier Jahre lang eine krasse Anti-Ausländer-Politik verfolgt, Großbritannien tut das immer noch, China hat es wegen seiner Anti-Covid-Politik ausländischen Studenten schwer gemacht. Dadurch werden auch andere Länder populärer, wie zum Beispiel Deutschland. Was vor allem gegen Deutschland als Studienort spricht, nämlich die als sehr schwierig geltende Sprache, wird inzwischen eher hingenommen, wenn alles andere einigermaßen stimmt.
Im Wintersemester 2021/22 waren an deutschen Hochschulen etwas über 440.000 ausländische Studenten immatrikuliert. Die mit Abstand größten Herkunftsländer waren China, Indien und die Türkei. China ist insofern einzigartig, als es gleichzeitig eines der größten sendenden und empfangenden Länder ist. Die künftige Elite an z.B. Ingenieuren und Naturwissenschaftlern studiert im Ausland, während andererseits China sehr attraktiv für Studenten aus ärmeren Ländern, zum Beispiel aus Afrika, ist. China vergibt aus politischen Gründen großzügig Stipendien in diese Länder, während ein Studium im Westen oft unbezahlbar und außerdem wegen Visa-Problemen oft ganz unmöglich ist.
Diese ausländischen Studenten stellen für die Christen vor Ort eine großartige Chance dar. Christen können zunächst einmal Gastfreundschaft anbieten. Ausländische Studenten, gerade z.B. Chinesen, haben ansonsten oft wenig Kontakt zu Deutschen und werden sonst nie eine deutsche Wohnung und Familie kennenlernen. Wenn wir uns die größten Herkunftsländer der Studenten in Deutschland ansehen, dann ist klar, dass viele von ihnen zu Hause niemals die Chance hatten, das Evangelium zu hören und ohne Druck darüber nachzudenken. Viele von ihnen sind, typisch für dieses Alter, sehr offen für neue Gedanken, und viele von ihnen werden später in ihren Heimatländern einflussreiche Positionen übernehmen. Ich kenne Berichte von Menschen, die während ihres Studiums, meist in den USA, Christen geworden sind und dann später in ihren Heimatländern sehr für die Verbreitung des Evangeliums arbeiten. Von Menschen, die so wirken und während ihres Studiums in Deutschland Christen geworden sind, habe ich noch nicht viel gehört. Das sollte sich ändern!
Weinheim ist freilich keine Studentenstadt, aber Heidelberg und Mannheim sind nicht weit weg – und beten kann man immer:
• Betet bitte, dass Christen hier und in der ganzen Welt ausländische Studenten
willkommen heißen und sie zu sich nach Hause und in ihre Gemeinden einladen.
• Und betet bitte, dass sich in jeder Hochschulstadt bei uns und anderswo christliche
Studentengruppen bilden, die unter ihren nicht-christlichen Kommilitonen wirken.
Dierk Evers
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