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Gedanken zum Monatsspruch für August

„Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ (Psalm 147,3 LÜ)

 

„Die Zeit heilt alle Wunden.“

Wie oft habe ich diesen Spruch schon gehört! Und da ich mittlerweile, trotz optimistischem Denken, mindestens ein Drittel meines Lebens hinter mir haben dürfte und entsprechend viel dieser „Zeit“ durchlebt habe, kommen mir Zweifel an der Wahrhaftigkeit dieses Spruches. Ich habe in meinem Leben herausfordernde, verletzende oder verlustreiche Situationen erlebt, die ihre Wunden hinterlassen haben. Andere schmerzhafte Erlebnisse konnte ich in den Leben meiner Mitmenschen beobachten. Eine Verletzung geschieht – und dann? Manche von ihnen schmerzen nach Jahren immer noch fast unverändert, während andere nur noch andeutungsweise zu sehen sind und im Prinzip gar nicht mehr auffallen.

 

Selbstverständlich ist jede Situation eine andere. Wir lernen über die Jahre als Mensch hinzu, und an jeder schmerzhaften Situation sind andere Menschen beteiligt, sie findet unter anderen Umständen statt. Und doch muss ich mich fragen: Warum verheilen manche Wunden so viel besser als andere? Ich bin der festen Überzeugung, dass es mehr als nur „Zeit“ benötigt, um Wunden zu heilen.

 

Zeit an sich ist nur die Grundlage. Entscheidend ist, was wir mit ihr anfangen! Je nach entstandener Wunde haben wir als Menschen unterschiedliche Werkzeuge und Mittel, die bei ihrer Versorgung helfen. Es gibt neben verschiedensten Therapien auch Gesprächsgruppen und zahlreiche Dinge, die wir allein tun können, wie zum Beispiel die Lektüre von hilfreichen Büchern oder die Stärkung der eigenen Resilienz.

 

An dieser Stelle kommt für mich als Christin ein weiterer entscheidender Faktor hinzu, wo andere an ihre Grenzen stoßen: Gott. Befände ich mich in einem Videospiel, wäre das für mich in Sachen Heilung eine Art „cheat code“, um schneller und effizienter voranzukommen, oder gar Dinge zu erreichen, die ansonsten für mich völlig unmöglich wären. Wenn der Psalmist schreibt: „Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ (Psalm 147,3), dann eröffnet diese feste Zusage uns Christen gänzlich neue Möglichkeiten. Wir dürfen die feste Hoffnung haben, dass Gott unsere Wunden heilt.

 

Auch für uns als Christen ist Heilung ein Prozess, ein Weg, den es zu gehen gilt. Doch wir haben den entscheidenden Vorteil, den Allmächtigen über uns zu haben, der uns heilen möchte. Wir haben sein Wort, das uns als feste Hoffnung zugeschrieben steht. Wir haben unsere Geschwister im Glauben, die uns unterstützend zur Seite stehen. Wir haben Gebet, Seelsorge, Kleingruppen, Predigten, christliche Bücher, stille Zeit mit Gott… wenn wir dies erkennen, ist unser „Werkzeugkasten“ für die Heilung unserer Wunden plötzlich um ein Vielfaches erweitert. Dafür bin ich unendlich dankbar.


Katharina Peteani

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