Gefährdete Kinder
Es hat sich viel zum Guten geändert in den letzten Jahrzehnten. Die Kindersterblichkeit durch vermeidbare Krankheiten ist enorm gesunken. Als ich geboren wurde, starben weltweit mehr als 25 % der Kinder, bevor sie 5 Jahre alt waren, im Jahr 1990 waren es noch 9,3 %, heute sind es 3,8 %. Als ich in die Schule kam, hatten nur 50 % der Kinder weltweit diese Möglichkeit, heute bekommen 90 % zumindest eine rudimentäre Grundschulbildung.
Dennoch sind viele Kinder immer noch schweren Gefahren ausgesetzt:
Vernachlässigung: Armut führt dazu, dass die Eltern sich nicht um ihre Kinder kümmern können, weil sie ununterbrochen mit Nahrungsbeschaffung beschäftigt sind. Dazu kommen die Fälle von alkohol- und drogenabhängigen Eltern oder Eltern mit massiven psychischen Problemen. Vernachlässigung im Kindesalter führt oft zu größeren Problemen.
Missbrauch: Es wird davon ausgegangen, dass 10 % aller Mädchen unter 20 Jahren sexuelle Gewalt erleben.
Kriege und Katastrophen: In den vielen Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten sind oft systematisch Schulen und Krankenhäuser der Gegner die ersten Ziele. Nach Naturkatastrophen wird oft der Schulbetrieb lange eingestellt, Schutzimpfungen finden nicht mehr statt, und die erlittenen Traumata können nicht aufgefangen werden.
Psychische Gesundheit: 10 – 20 % aller Kinder und Jugendlichen weltweit erleben psychische Probleme, und viele werden damit alleine gelassen.
Wohl niemand ist besser in der Lage, gefährdeten Kindern zu helfen und ihnen Widerstandskraft und Hoffnung zu vermitteln als die Gemeinden. Keine andere Organisation kann so viel Zeit, Mitgefühl und Ressourcen zur Verfügung stellen.
Allerdings müssen wir auch der Tatsache ins Auge blicken, dass viele, viele Tausend Menschen als Kinder in kirchlichen Einrichtungen nicht Mitgefühl, sondern Gewalt und Missbrauch erlebt haben. Dies muss aufgedeckt werden und die Verantwortlichen müssen sich dem stellen.
Auch sollten die Kirchen den Einfluss, den sie auf die Gesellschaft haben dafür nutzen, um Kinder besser vor den Gefahren zu schützen.
Lasst uns dafür beten!
Dierk Evers
Alle Zahlen basieren auf Veröffentlichungen von UNICEF und WHO
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