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Leitartikel Februar/März 2021

„Ihr seid von Gott erwählt, der euch liebt und zu seinem heiligen Volk gemacht hat. Darum zieht nun wie eine neue Bekleidung alles an, was den neuen Menschen ausmacht: herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Bescheidenheit, Milde, Geduld." (Kolosser 3,12)


Endlich, der neue Engelbert-Strauß-Katalog ist da! Da gibt es tolle Arbeitsklamotten - Cargo-Hosen, Allwetter-Jacken mit Aufnäh-Taschen, Handschuhe, tolle Werkzeuge. Richtig klasse! Ich will das nicht alles kaufen, aber ich liebe die Bilder: Männer mit Beil am Hackklotz, oder mit Weidepfahl über der Schulter oder mit einem Riesen-Schraubenschlüssel auf der Öl-Plattform. Da kommt bei mir das Kopfkino ins Laufen und ich bin selbst im Film!


Bis ich feststelle: Die sind alle ganz sauber! Keine Sägespäne oder Ölfleck, kein Schweiß! Das sind ja alles Dressmen, die die Klamotten gerade erst aus der Plastikfolie gezogen haben! Und dann fühle ich mich richtig…. na ja, ihr wisst schon. Warum? Weil ich gerne dort wäre, bei der Arbeit im Wald, auf der Weide oder auf hoher See – die aber spielen das nur. Doch Spielklamotten brauche ich nicht.


Die Bibel ist auch so ein Ausrüster, ein Katalog, der uns Bilder malt. Ihr geht es nie um makellose Ideale, sondern um die Realität. Gott stellt uns die Bekleidung zur Verfügung, die wir in Alltag brauchen. Und interessanterweise ist das weniger Stärke, Kompetenz oder Intelligenz, sondern „herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Bescheidenheit, Milde und Geduld“. All das soll nicht uns gut aussehen lassen, sondern andere! Es stellt uns in Relation zu ihnen; es macht sie größer und besser, es gibt ihnen Gewicht und Geltung, nicht uns.


Was Gott uns gibt sind Arbeitsklamotten – für die Begegnung mit der Kassiererin bei Aldi, für das nervige Telefonat mit dem Chef, oder das Gespräch mit meinem Sohn, wenn ich abends nur noch meine Ruhe will! Dafür will Gott mich ausrüsten, mich aufmerksam und fähig machen. Und wenn ich dabei auch mal versage, ist das nicht so schlimm, denn es ist für den Gebrauch, für die Arbeit, für die Realität. Gott freut sich, wenn wir immer wieder zu ihm kommen und uns neu ausstatten lassen.


Auch heute wieder sollen wir diese Bekleidung anziehen. Ja, so einfach ist das, denn es fängt mit der Entscheidung an, das zu nehmen und zu tun, was Gott will! Heute schickt er mich und dich wieder hinaus mit Freundlichkeit, Güte und Geduld für die Menschen, denen wir begegnen. Ihnen will er seine Freundlichkeit, Güte und Geduld zeigen – und wir dürfen dafür sein Bote und Aushängeschild sein.


Christian Pestel


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