Leitartikel Oktober/November 2019
„Herr, wie sind deine Werke so groß und so viele! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“ (Ps 104,24)
Warum lässt Gott es zu, dass die die Erde genau in der habitablen Zone um die Sonne kreist, dass die Neigung der Erdachse 23 Grad beträgt und Jahreszeiten ermöglicht, dass die Erde eine sauerstoffreiche Atmosphäre besitzt, dass der Mond so groß ist, um täglich zwei Gezeitenwellen um den Globus zu schicken?
Warum lässt Gott es zu, dass Regen die Erde feuchtet und sie überquillt von grünen Pflanzen, dass Bäume wachsen und Früchte bringen, dass Blumen blühen und Insekten sie bestäuben? Warum lässt er Gott diese unglaubliche Vielfalt von Ökosystemen zu – vom Hochgebirge bis zur Tiefsee, von Mooren bis zur Wüste? Und warum lässt er diese Artenvielfalt zu von Insekten, Fischen, Reptilien, Säugetieren und dazu die Papageien, Flamingos und all den anderen Vogel-Freaks?
Warum lässt Gott es zu, dass diese Erde so fruchtbar ist und 7 Milliarden Menschen ernährt? Warum hat er uns auch in diesem Jahr wieder Nahrung geschenkt hat - und sauberes Trinkwasser? Warum lässt Gott es zu, dass wir Augen haben, all das Gute zu sehen, Ohren es zu hören, Zungen es zu schmecken und Hände es zu fühlen? Warum lässt Gott es zu, dass wir arbeiten können und schlafen, nachdenken und spielen, lieben und malochen, malen und singen?
Er lässt es zu, weil er uns liebt! Weil er will, dass wir nach ihm fragen und seine Güte sehen! Wäre ihm das egal, hätte er die Welt grau und dunkel erschaffen…. Doch er will, dass wir staunend ihn entdecken: „Du hast alle Werke weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“
In diesem Jahr sind wir sensibler geworden für die Gefährdung diese Welt: Klimaschutz, Schutz der Weltmeere, Nachhaltigkeit, CO2-Bilanz sind geläufige Begriffe geworden, die wir kennen und über die wir uns Sorgen machen. Das ist auch gut so! Da ist vieles, was wir bedenken und ändern müssen – auch wenn wir für den Klimaschutz nicht wie Greta Thunberg über den Atlantik segeln oder wie Sebastian Vettel mit dem Zug zum Formel-1-Rennen fahren (ohne Kommentar). Gerade weil es Gottes Erde ist, sollten wir sie achtsam behandeln!
Doch trotz all der Sorge sollen wir wissen: Er ist es, der die Erde erhält – nicht unser Klimaschutz; er will das Leben; er hat uns versorgt uns mit allem und er wird es weiter tun. Nicht Weltenrettung ist unser Anspruch und nicht Panik unser Antrieb – sondern Dankbarkeit an Gott, Vertrauen auf seine Treue, und Tatkraft in seinem Namen! Das feiern wir an Erntedank: „Herr, wie sind deine Werke so groß und so viele! Du hast sie alle weise geordnet und die Erde ist voll von deinen Gütern!“
Christian Pestel