Chance und Gefahr zugleich
Krisen sind Chance und Gefahr zugleich – dies gilt auch für die Missionsarbeit während der aktuellen Covid-Pandemie.
Die größten Probleme, die wir im Moment sehen – bitte betet dafür:
Reise- und Ausgangsbeschränkungen: Missionare und Evangelisten kommen oft einfach nicht mehr hin zu ihren Zielgruppen oder können selbst ihre Nachbarn nicht mehr besuchen.
Daraus ergibt sich ein Fokusverlust: Aus den Augen, aus dem Sinn, das kann leider auch für „verborgene“ Völker und Gruppen gelten. Die Nöte vor Ort und innerhalb der eigenen Gemeinde sind oft so groß, dass einfach keine Kapazität mehr zur Verfügung gestellt wird, um zu den Unerreichten zu gehen.
Die finanziellen Probleme schlagen stark auf das Spendenaufkommen durch. Christen geben ohnehin nur einen sehr, sehr kleinen Anteil ihres Einkommens in die kulturübergreifende Mission, und wenn es hart auf hart kommt, ist das oft der erste Teil der Spenden, der gekürzt wird. Etliche Missionare werden ihre Arbeit beenden müssen, weil sie kein Geld mehr haben.
Christen, vor allem prominente, die in dieser Krise dämliche Dinge sagen oder verbreiten, liefern den Gegnern des Christentums Munition frei Haus.
Und die Chancen – auch dies als Gebetsanliegen:
Das Christentum hat schon schlimmere Katastrophen, Plagen und Pandemien überstanden, genauso wie die Feindschaft der Welt und die Wut des Teufels. In den meisten Fällen hat die weltweite Gemeinde solche Stürme nicht nur überstanden, sondern ist darin stärker geworden. Wenn wir jetzt die Gelegenheit nutzen, dann kann durch diese Krise die Gemeinde wachsen und sich ausbreiten.
Wir können zeigen, dass „die Kirche“ vor allem Menschen sind, nicht temporär leerstehende Gebäude und nicht Körperschaften des öffentlichen Rechts. Dies kann gerade hier im Westen die vielen Menschen ansprechen, die keine Institutionen mögen.
In den reichen Ländern kann fast jeder Zugang zu Online-Angeboten haben, und das können sehr niederschwellige Wege sein, das Evangelium zu verbreiten.
Die Situation zwingt uns, überfällige Innovationen endlich anzugehen.
Christliche Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft in Notlagen sind schon immer ein großartiges Zeugnis gewesen.
Wir wissen, dass es auf dem Missionsfeld vielfach erheblich beeindruckt hat, dass die Missionare auch in der Pandemie trotz oft ganz schlechter Gesundheitssysteme geblieben und nicht wie alle anderen westlichen Expats ganz schnell verschwunden sind (siehe auch Bericht von Familie Schwab in dieser Ausgabe). Wenn die Christen als diejenigen bekannt werden, an die man sich wendet wenn man Hilfe braucht, dann ist viel erreicht.
Fürbitte wird durch Ausgangssperren nicht gestoppt, und Fürbitte ist unsere beste Methode und Strategie die Ausbreitung des Evangeliums zu unterstützen.
Wir sind die, die Hoffnung haben.
Wir sind die, die sich nicht fürchten müssen.
In allen Stürmen rettet Jesus immer noch Menschen.
Gott ist und bleibt der Herr der Ernte, und er bekommt hin, was er sich vornimmt.
Dierk Evers