25 Jahre Weinheimer Mittagstisch
„Mitarbeiter für „Mittagstisch“ gesucht" war der Titel eines kleinen Artikels in den Weinheimer Nachrichten am 9.12.1999. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen wollte in ihren Gemeindehäusern einen Mittagstisch für Bedürftige einrichten und damit ein Zeichen „gegen Verarmung und für Mitmenschlichkeit“ setzten.
Es sollte keine Armenspeisung sein, sondern eine Einladung mit offenen Armen und offenen Herzen, für Mitmenschen die im Stadtbild oft unsichtbar bleiben, weil sie zu arm sind für die verlockenden Angebote der Innenstadt. Es gibt viele in unserer Leistungsgesellschaft die „es nicht geschafft haben“, weil sie Pech hatten, weil sie krank wurden oder weil sie einfach nicht stark genug waren, um sich zu behaupten. Die sollten sich beim Mittagstisch „zu Gast“ fühlen, wertgeschätzt und willkommen.
Die Hauptinitiatoren (I. Blöchle, B. Large, M. Schertler und Pfarrer G. Däublin) zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern begannen den Mittagstisch. Am ersten Tag kam ein einziger Gast, aber das änderte sich schnell und nach einer Woche waren es schon 25, heute kommen jeden Tag um die 100 Gäste und in diesem Jahr wurden über 3.000 Mittagessen ausgegeben
Finanziert wird der Mittagstisch ausschließlich durch Spenden von Firmen, Stiftungen und Vereinen aber auch von sehr vielen Menschen, die alljährlich 50 oder 100 € überweisen. Ca. 20.000€ werden jedes Jahr gebraucht. Aber die Seele des Mittagstischs sind die vielen ehrenamtlichen Helfer. Sie kochen, servieren, reden mit den Gästen oder hören einfach nur zu. Die Arbeit ist herausfordernd, ein Topf mit Kartoffelbrei für 100 Leute ist schwer und das Gedränge bei der Essensaugabe kann nervig sein, aber die Ehrenamtlichen bewahren Ruhe und ein stetes Lächeln…. Die Gäste sind dankbar und viele sagen oder zeigen es.
Seit 25 Jahren gibt es den Mittagstisch und das Leitungsteam hatte zum Feiern in die Peterskirche eingeladen. Es kamen viele Gäste, ehrenamtliche Helfende, Sponsoren sowie der jetzige und vormalige Oberbürgermeister, Manuel Just und Heiner Bernhardt. Die Peterskirche war gut gefüllt.
In einer Andacht wurde der Wesenskern des Mittagstischs zum Thema. Nicht nur Gastfreundschaft und gutes Essen, sondern auch das Erleben einer Gemeinschaft von Gästen und Helfern.
„Eigentlich ist es kein Grund zum Feiern, dass es den Mittagstisch nach 25 Jahren immer noch gibt“, sagte OB Just in seiner Ansprache, aber die Realität sei leider anders. Es gäbe immer mehr Menschen, die trotz regelmäßiger Arbeit nicht aus der Armut herauskämen und darum würde der Mittagstisch mehr denn je gebraucht. „Machen sie bitte weiter“, bat er.
…auch wir machen weiter!!!
Vom 3.-8.2.2025 findet in unserer Gemeinde der
nächste Mittagstisch statt.
Bitte tragt euch den Termin ein, denn wir brauchen euch zum Mithelfen, für Gespräche, zum Beten…, es wäre so schön, wenn unsere Gäste sich willkommen fühlen und berührt werden von der Zuwendung und Liebe, die wir mit Jesus erleben. Ich freue mich auf diese Woche der Gemeinschaft mit den Gästen und mit Euch. Bitte meldet euch bei mir…
Herzliche Grüße,
Kordelia Fischer-Borchert
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