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Afrikanisch-unabhängige Kirchen

Dass afrikanisch-unabhängige Kirchen (ich kürze sie hier mal als „AuK“ ab) so groß sind, das hatte ich früher auch nicht auf dem Schirm. Irgendwie dachte ich wohl, auch in Afrika seien die Christen entweder Katholiken oder Orthodox, oder Lutheraner oder reformiert, Baptisten, Methodisten, Mennoniten etc.


Aber so ist es nicht. Die neuesten mir vorliegenden verlässlichen Zahlen sind von 2018 (ich arbeite gerade daran, die 2022er Zahlen zu ermitteln, aber das dauert noch einige Monate!). Damals gab es rund 600 Millionen Christen in Afrika, und von denen gehörten über 100 Millionen zu solchen Konfessionen, die entweder als Abspaltungen oder komplett unabhängig von den bekannten, weltweiten Konfessionen entstanden sind.


Die Christen in den AuK sehen typischerweise Prophetie, Träume, Visionen, Heilungen etc. als völlig normale und alltägliche Auswirkungen des Glaubens. Ihnen ist die Existenz dämonischer und okkulter Mächte selbstverständlich, und sie gehen immer davon aus, dass die Macht von Jesus diese Mächte überwindet – und zwar nicht nur in der Theorie, sondern in ihrem Alltagsleben.


Die AuK stehen auch für eine christlich inspirierte Renaissance ihrer einheimischen Kultur, zum Beispiel weil sie so viel Wert auf Musik, Tanz und Symbole legen. In vieler Hinsicht beleben sie die afrikanische Kultur und stellen sie unter die Herrschaft Christi, und gleichzeitig befreien sie die Gemeindekultur von einer europäisch/nordamerikanischen Weltsicht, die doch allem Übernatürlichen höchst skeptisch gegenübersteht.


Die Stärke der AuK ist ihr geistlicher Eifer, ihre Begeisterung für Evangelisation und Mission und ihre besondere Art, auf afrikanische Situationen mit biblischer Lehre zu antworten.


In machen Fällen gibt es aber auch signifikante Schwächen: Personenkulte um starke Leiter, Missbrauch der Macht durch diese Leiter, zu starke Betonung von Zauberei und Geisterwelt – und damit ein Synkretismus (Religionsvermischung), was schon zu krassen Irrlehren und Sektentum geführt hat.


Betet ihr mit?

• Lasst uns Gott danken, dass sein Geist sich in den Afrikanisch-unabhängigen

Kirchen ausdrückt, und dass diese Kirchen oft in idealer Weise das Beste der

afrikanischen Kulturen behalten und mit biblischer Theologie und Lebensführung

integrieren

• Lasst uns beten, dass dies immer in christlicher Liebe und biblischer Wahrheit

geschieht und dass Gottes Geist keine Religionsvermischung und Irrlehren

zulässt.

• Lasst uns beten, dass die AuK die ganze weltweite Gemeinde bereichern.


Dierk Evers

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