Anleitung zum Gebet in unruhiger Zeit
„Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten,
die uns getroffen haben.
Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, wenn auch das Meer wütete und wallte und die Berge von ihm einfielen.
Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein,
da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben.“
Psalm 46, ein Lied der Korachiter
Ja, Gott, du bist ist mein Halt in dieser schweren Zeit! Wen hätte ich sonst? Wohin sonst könnte ich gehen, wenn andere mich nicht verstehen und ich mit den Ängsten allein bin? Aber Du bist da! Darum fürchte ich mich nicht.
Sie sagen, die Apokalypse stünde vor der Türe, es sei schon zehn nach zwölf. Die Bilder, die Zahlen und Nachrichten, alles will mir Angst machen. Die Wellen branden an, als würden sie alles mitreißen – selbst die Berge. Nichts scheint noch sicher und klar.
Doch egal, was um mich tobt und in mir: Du bist meine sichere Burg und meine Stadt! Keine Flut reichen da herein; bei dir ist Frieden und Ruhe!
Das „Brünnlein“, wie Luther es nennt, macht mir Freude: Während draußen die Wellen toben, bist du die ruhige Quelle, der Ort von Leben und des Friedens. Wen interessiert das Tosen des Meeres, wenn er solch einen Ort hat?
Mein Gott, du bist bei mir drinnen! Bei dir finde ich Frieden und Halt. Ich lasse mich nicht beunruhigen, sondern freue mich an deiner Nähe jetzt und hier.
Christian Pestel
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