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Betrogen und gesegnet: Wunder tief im Amazonas-Dschungel

Mal wieder eine Geschichte vom Missionsfeld? Eine, in der Gott Wunder tut? Diese habe ich im Blog der Missionsgesellschaft “Pioneers” gelesen, sie stammt von einem ihrer Missionare mit Namen James, der im Amazonas-Becken unter indigenen Stämmen arbeitet, und zwar in einem spanisch-sprachigen Land, also wahrscheinlich in Peru oder Bolivien, genauer weiß ich es nicht.


Der Hintergrund


Die Menschen in den Indianerstämmen dort glauben an die Geisterwelt. Sie ist wirklich völlig real für sie. Sie haben Angst, Fehler zu machen und einen Fluch in Form von Krankheit, Missernte und Tod auf sich zu ziehen, und sie haben nun mal keine Banken und keine Krankenhäuser, die Sicherheit versprechen. Die meisten Menschen am Amazonas leiden unter chronischem Parasitenbefall, Infektionen durch Schnittwunden und rätselhaftem Fieber. Viele haben Malaria.


In diesem Wissen tauchen Scharlatane und falsche Propheten auf und versprechen, die Menschen von ihren Krankheiten zu heilen und Unglück von ihnen fern zu halten. Und ihre Dienste in den dunklen Künsten sind nicht billig.


Ein "Curandero" oder Wunderheiler versprach einem Dorf, dass Gott all ihre Krankheiten für etwa 180 US-Dollar pro Person heilen würde. Die meisten der Menschen verdienen weniger als 3 US-Dollar pro Tag. Aber wenn sie verzweifelt genug sind, dann zahlen sie, und das taten sie auch. Die Dorfbewohner füllten sein Boot mit Kettensägen, Hühnern, Kleidung, Lebensmitteln und Werkzeugen und gaben ihm ihr gesamtes Bargeld - im Glauben, dass er die Geister überzeugen würde, für sie zu arbeiten.


Bei Sonnenaufgang am nächsten Morgen war das Boot verschwunden. Der Curandero hatte sich im Schutze der Nacht weggeschlichen. Er hatte ihre Bezahlung mitgenommen und ließ sie mit nichts zurück, außer dem Wissen, betrogen worden zu sein. Der Häuptling und das Volk waren wütend. Sie erklärten, dass sie nie wieder einen "Außenseiter" in ihr Dorf lassen würden.


Und dann...


Noch am selben Tag kam eine kleine Gruppe von Missionaren und Evangelisten im Dorf an. Der Häuptling hatte sie zwar eine Weile vorher eingeladen, aber die Wunde war noch zu frisch. Als sie dort ankamen, durften sie nicht einmal aus ihrem Boot steigen. Ihr Herz wurde schwer, als sie erfuhren, was der Curandero getan hatte.

Dann änderte der Häuptling aber doch seine Meinung. Er sagte: "Wir haben geschworen, niemanden von außerhalb mehr in unser Dorf zu lassen. Sie wollen uns nur ausrauben und ausnutzen. Aber du, James, wir kennen dich. Du bist kein Fremder für uns. Wir werden dir erlauben, die nächsten drei Tage mit den Kindern zu arbeiten." James nahm die Einladung dankend an und schlug sein Lager in einer der Hütten am Flussufer auf. Er und seine Begleiter holten ihre Hüpfbälle, bunten Luftschlangen und Luftballons für die Kinder. Das Ferienbibelschul-Programm lief reibungslos ab. Aber Gott war noch nicht fertig.


Drei Abende, drei Wunder


Jeden Abend lud ein anderes Kind sie zum Abendessen ein. Als sie am ersten Abend in einer Familie waren, sahen sie, dass der Großvater des Kindes sehr krank war. "Er hatte das höchste Fieber, das ich je bei einem Menschen gefühlt habe, und er sah aus wie eine Leiche, nur noch Knochen im Bett", sagte James. Die Familie bat die Missionare, für ihren Großvater zu beten, damit er wieder gesund wird. Das taten sie.


Am nächsten Morgen lief der Mann, der am Abend zuvor praktisch tot war, durch das Dorf und redete und scherzte wie ein junger Mann. Später an diesem Tag sprach der alte Mann sie an und wollte Christ werden und Gott für immer dienen. Sie konnten ihren Augen kaum trauen. Er stand an der Schwelle des Todes, und nun hatte er neues Leben. "Was geht denn hier gerade ab?", dachten sie.


Am zweiten Abend wurde in einer anderen Hütte noch jemand durch Gebet geheilt, und die Leute gaben Gott die Ehre. Das konnte doch kein Zufall sein! Am dritten Abend hatte sich schon eine Gruppe von neuen Gläubigen gebildet. Sie kamen auch zum Abendessen und beteten gemeinsam für einen Mann mit einem schwer verletzten Bein. In James' Herz wuchs ein Gefühl der Zuversicht und des Glaubens. Er forderte den Mann auf, sein Bein auszustrecken, und sagte dann: "Steh auf und geh!" Der Mann stand zögernd auf, dann mit mehr Zuversicht, dann stand er und machte schließlich seine ersten Schritte ohne Schmerzen.


Ein Gott, der heilt


Der gemeine Curandero wollte die Dorfbewohner ausbeuten, und er ist damit auch durchgekommen. Aber Gott wollte diesen üblen Betrug auch dazu benutzen, sich selbst zu verherrlichen und die Menschen im Dorf wirklich zu heilen. James endet seinen Bericht mit: “Ehre sei Gott in der Höhe!”


Dierk Evers


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