Die Freude an der Liebe in Aktion
"... denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb" 2. Korinther 9,7.
Mein Ziel für dieses neue Jahr ist definiert: Mehr Liebe in meinem Leben zu reflektieren.
Ehrlich gesagt, habe ich eine mangelnde Ausstrahlung bezüglich der Gnade, die der Herr in mich legt. Ich las den Abschnitt in 1. Korinther 13, den ich Euch ans Herz lege. Mir wurde klar, dass ich noch viel zu verbessern habe hinsichtlich Freundlichkeit, Demut, Geduld, Mitgefühl, usw.
In einem Versuch, all diese Mängel in der Liebe von mir zu rechtfertigen, kann ich behaupten, dass meine Absichten gut sind und dass es mir nicht an Motivation mangelt. In Wahrheit aber gewinnen bei der geringsten Schwierigkeit meine schlechte Laune, meine Bequemlichkeit, meine fleischlichen Erwartungen auf Anerkennung und mein frommer Exhibitionismus den Kampf gegen die Liebe. Selbst wenn ich ohne Pause diene, die gesamte Bibel auswendig lerne, alle Gottesdienste der Welt besuche, laut Loblieder singe, einen Glauben habe, der Berge versetzt und großzügig bis zum Überfluss bin, wenn in allem nicht genug Liebe ist, bin ich NICHTS.
Könnte ich die Liebe, die Gott in Christus Jesus uns schenkt, wachsen lassen?
Nach Teresa von Kalkutta - die sich mit dem Thema auskannte - müssen wir, um in der "Liebe in Aktion" zu wachsen, lieben, bis es weh tut, wie Jesus es tat. Will heißen, irrational lieben, obwohl wir die Situation oder die Person nicht verstehen. Das ist die Liebe in Aktion.
Eine ziemliche Herausforderung, nicht wahr? Nun, das ist noch nicht das Ende der Geschichte. Damit die Liebe in Aktion nicht nur wächst, sondern sich in unserem Leben widerspiegelt, müssen wir auch mit Freude handeln. Die kleinsten, unbedeutendsten Dinge werden durch das Werk der Liebe außergewöhnlich:
"Freude ist Liebe, ist Gebet, Freude ist Kraft. Gott liebt den Menschen, der mit Freude gibt, und wenn man mit Freude gibt, gibt man mehr und mehr. Ein freudiges Herz ist das Ergebnis eines Herzens, das vor Liebe brennt. Werke der Liebe sind immer Werke der Freude ... Wo immer Sie hingehen, verbreiten Sie Liebe: zuerst in Ihrem Haus. Lassen Sie niemanden, der zu Ihnen kommt, gehen, ohne sich besser und glücklicher zu fühlen."1)
Diese Worte bedeuten nicht, dass wir ständig die Rolle des Pausenclowns spielen sollen oder jemand sein, der nicht zwischen Momenten der Freude und solchen, in denen er sich besonnen und zurückhaltend zeigen muss, unterscheidet. Im Gegenteil, diese Art von Freude wird uns den lebendigen Ausdruck der Liebe Gottes in Jesus näher bringen: Güte in seinem Gesicht, in seinem Blick, in seinem Lächeln, in seinen Worten.
Ich vermute, dass eine solch ehrgeizige Herausforderung für mich sehr schwierig sein wird. Im Moment habe ich angefangen, mehr zu lächeln: gegenüber meinem Mann, meinen Kindern, meinen Nachbarn und sogar - mit aufgesetzter Maske - an der Supermarktkasse... Ich ermutige Euch, es auch auszuprobieren. Ihr werdet erstaunt sein über die immense Wirkung, die das Lächeln in Euren Augen besonders auf Babys hat.
Möge der Herr Euch behüten!
Mercedes Narros.
Diakonat Seelsorge
Übersetzung aus dem Spanischen: Harald Weimann.
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1) Madre Teresa de Calcuta (1998). Camino de Sencillez. p. 115. Editorial Planeta. Barcelona
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