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Leitartikel Februar / März 2024

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.

1 Kor. 16,14

 

Diese Zeile schrieb Paulus einer extrem heterogenen Gemeinde. Sie lebte in Zank und Zwiespalt. Jeder schaute nach seinem eigenen Recht. Es gab Probleme beim Abendmahl und Streit über geistliche Gaben und ungehemmte Sünde.

 

Das gibt es aber doch nicht bei uns, sagst du? Ob im Kleinen oder Großen, überall und bei jedem gibt es einen Mangel an Liebe. Am Ende seines Briefes, bei den Grüßen, scheint er seinen Brief kurz zusammenfassen zu wollen: Seid wachsam! Steht im Glauben fest! Seid mutig und stark! Alles, was ihr tut, soll von der Liebe bestimmt sein. (1. Kor. 16, 13-14 GN)

 

Aber was ist das für eine Liebe und wie sollen wir sie praktizieren? Das Griechische hat verschiedene Begriffe für Liebe, hier wird das Wort Agape benutzt. Agape ist kein einfaches Gefühl, weder schwammig noch inhaltslos, nicht nur bestimmt von Freundlichkeit und Respekt, sondern voller Hingabe und Wahrheit. Der Gipfel solcher Liebe geschah am Kreuz. Niemand liebt mehr als der, der sein Leben für seine Freunde opfert. (Joh. 15,13) Jesus überbot das sogar, denn wir waren noch seine Feinde, als er sich selbst für uns opferte. (Röm 5,10) Der Christus, dem alle Ehre gebührt, erniedrigte sich selbst, damit wir leben können! (Phil. 2,8) Seine Liebe zu uns trieb ihn zum Kreuz, zugunsten komplett verlorener Menschen, die seine Erlösung so dringend brauchten. Wie könnte Er uns in unser Unglück rennen lassen? In seiner Liebe konnte Er uns nicht in unserer Sünde lassen, die uns von Ihm trennte. Er musste den Weg zum Vater freikaufen, damit wir leben können. Er sagte, wie die Lage um uns steht und opferte sich selbst, um uns da rauszuholen.

 

Das ist eine Liebe, die wir nicht aus uns selbst hervorbringen können. Sie kann nur aus der Beziehung zu Jesus wachsen. Diese Liebe ist uns geschenkt worden. Wir sind angehalten, diese Art der Liebe weiterzugeben, eben in allem, was wir tun: bei der Arbeit, in der Gemeinde, bei der Kindererziehung, in der Nachbarschaft, in jeder menschlichen Beziehung. Aus Jesu Liebe heraus, in aller Demut, den anderen höher zu achten, den anderen mit Jesu Augen zu betrachten. (Phil. 2,3)

 

Gerade wenn wir uns missverstanden fühlen, herausgefordert sind oder sogar angefeindet werden oder unsere Rechte oder Würde vermeintlich verletzt wird, erhebt sich unsere alte Natur und geht auf die Barrikade. Egal wie lange wir mit Jesus unterwegs sind, an der Agape müssen wir täglich arbeiten. Wenn wir das in dieser verlorenen Welt in Seiner Kraft und voller Hingabe und Wahrheit üben, dann spiegeln wir ein Stück weit Jesu selbst. Was hat das für eine Anziehungskraft! Was für eine Hoffnung für die Welt! Also, wie Paulus appelliert: seien wir wachsam, damit wir nicht in die Irre geführt werden. Stehen wir fest im Glauben, damit wir zur rechten Zeit, die Wahrheit bezeugen und unsere Hoffnung leuchten lassen. Seien wir mutig und stark, damit wir von der Welt nicht verunreinigen oder entmutigen lassen. Das alles geschehe in Liebe, damit die Welt erkennt, zu wem wir gehören. Welch eine Herausforderung, welch eine Chance!

Carmen Stumpf

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