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Rose von Jericho- Wüstenpflanze als Hoffnungszeichen

Das Thema Hoffnung oder auch streckenweise Hoffnungslosigkeit spielt für mich gerade eine große Rolle und da kommen mir immer wieder verschiedene Verheißungen aus der Bibel in den Sinn, die ja auch für uns gelten sollen.

Wir beten für eine Person, der es sehr schlecht geht, die krank ist, aber scheinbar passiert nichts oder es wird sogar schlimmer.

 

Was ist mit dem Satz: Bittet, so wird euch gegeben?

Viele Menschen sind allein und oft auch einsam, wünschen sich schon seit Jahren einen Partner oder eine Partnerin an ihrer Seite. Aber trotz Gebet und Single-Treff bleiben sie allein.

 

Was ist mit: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei?

Der Krieg in der Ukraine, in Israel, Überschwemmungen, globale Erwärmung, Plastik in den Weltmeeren, Regierungskrise und so fort… Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein, oder schlimmer, auf einen Abgrund zuzusteuern.

 

Was ist mit: Ich werde für euch streiten und den Sieg erringen?

Ich will euch jetzt nicht weiter beunruhigen, sondern von der neuen Hoffnung erzählen, die mich erfasst hat:

Ich habe in meinem Schrank ein unscheinbares, trockenes Knäuel wiedergefunden. Sie ist eine Auferstehungspflanze, die wieder lebendig wird, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt.

 

Vielleicht kennt das der eine oder die andere. Es ist eine Rose von Jericho, die so vertrocknet und tot erscheint, dass man ihr gar nicht mehr zutraut irgendetwas Lebendiges in sich zu haben, so fühle ich mich auch oft, so ausgedörrt und tot…

 

Die Echte Rose von Jericho (Anastatica hierochuntica Familie: Kreuzblütengewächse, Brassicaceae) kommt aus den Wüstengebieten von Israel, Jordanien, dem Sinai und Teilen Nordafrikas. Sie ist aber sehr selten und ich habe bisher nur Exemplare im Herbarium in Heidelberg anschauen dürfen.

 

Dann gibt es auch noch die „unechte Rose von Jericho“ die man aber hier im Handel bekommt (Selaginella lepidophylla Familie der Moosfarngewächse Selaginellaceae). Sie kommt in Wüstengebieten von Arizona über Texas bis nach Mexiko vor und wird häufig in der Weihnachtszeit verkauft. Sie kann über viele Jahre ohne Wasser im Wüstensand überdauern und dann entfaltet sie sich in 1,5 -2 Stunden, wenn man sie in eine Schale mit lauwarmem Wasser legt. Bei uns in der Familie ist es Tradition am Weihnachtsabend die Rose von Jericho ergrünen zu lassen, während die Weihnachtsgeschichte vorgelesen, die Geschenke ausgepackt und das gute Weihnachtsessen genossen wird.

 

Es ist ein Hoffnungszeichen, denn aus dem scheinbar leblosen, verdorrten „Ball“ entsteht wieder Leben, auch wenn es in der Natur lange dauern kann, bis das Wasser kommt und die Pflanze „erlöst“.

 

„Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ – Das Zitat wird Martin Luther zugeschrieben.

Ohne Hoffnung stirbt ein Teil von mir ab und deshalb möchte ich unbedingt an der Hoffnung festhalten, auch wenn es lange dauert, bis sie erfüllt wird.

 

Ich wünsche mir für alle Menschen, denen es nicht gut geht, die einsam sind oder überarbeitet und gestresst, die sich Führung und Leitung für ihren Lebensweg wünschen, dass sie in der dürren, trockenen Wüsten-Zeit durchhalten und nicht verzweifeln, bis das versprochene Wasser kommt.

 

Barbara Sendler

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