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Sind wir Fruchtzwerge?

Im Gottesdienst am 05. Januar haben wir einen Werbeclip von den Fruchtzwergen (Mini-Joghurt) gesehen. Kaum mehr als 2 Teelöffel sind drin, in einem Fruchtzwerg. Und das wenige, was drin ist, ist auch nicht nur Frucht, wie ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt. Natürlich ein bisschen Frucht – oder zumindest Fruchtaroma - ist enthalten. Also schmeckt der "Zwerg" z.B. nach Apfel oder Birne. Und nicht jeder Esser muss erst aufs Etikett schauen, um die Frucht zu erkennen und damit auch den Baum, an dem sie hing.

 

„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“ (Mt 7, 16) – Jesus Christus sagt das zwar in Bezug auf falsche Propheten, also Irrlehrer. Trotzdem kann es nicht schaden, wenn wir uns auch selbst fragen, welche Frucht wir bringen. Im Gleichnis vom Weinstock und den Reben (Joh 15, 1 ff) ist die Rede von unserer Frucht. Und das man „an den Früchten den Baum erkennen kann" (Mt 12,33), konkretisiert unser Herr im Bezug auf  die Liebe und sagt seinen Jüngern: „Daran, dass ihr  Liebe  zueinander habt, wird  jeder  erkennen, dass ihr meine Jünger seid" (Joh 13,35).

 

Die Liebe der Christen untereinander ist prima. Aber sind wir Fruchtzwerge, weil wir nur die lieben, die wir ohnehin mögen? Lieben wir nur andere Christen? Wenn ja, sind wir ein Zwerg, denn nur die lieben, zu denen die Chemie stimmt, das kann jeder, auch ohne Gott. So jedenfalls sagt es Jesus in Mt 5, 43-48. Und, seien wir ehrlich, mit der Liebe untereinander ist es manchmal auch nicht so toll.

 

Frucht ist nicht nur das, was wir essen können, sondern auch Samen einer Pflanze fallen darunter. Und die fallen runter. Oder sie stecken als Kern in der Frucht, damit ein neues Pflänzchen entstehen kann. Liebe zieht Kreise. Freude steckt an. Wir können Hoffnung weitergeben. Oder Fairness vorleben. Oder unsere Kinder Hilfsbereitschaft lehren usw. Was erkennst du als "deine" Frucht und worüber freust du dich? Das hat mit Hochmut oder Selbstgefälligkeit nichts zu tun!

 

Frucht nützt nicht nur anderen, sondern dient auch der Arterhaltung. Auch in der familiären oder gemeindlichen Prägung unserer Kinder streuen wir als Christen Samen aus und hoffen, dass diese Frucht eines Tages auf geht (Mk 1, 4 ff und 26 ff) und ein selbständiges Pflänzchen sein "geistliches" Leben beginnt.

 

Wachstum braucht Frucht. Darum schreibt Jakobus (2,17+26), dass Glaube ohne Werke tot ist – da wächst dann nichts mehr. Es gibt Bäume, die haben Blätter, aber sie tragen keine Frucht mehr. Erfüllen diese Bäume nur noch einen Selbstzweck? Sie sind sinnlos und haben keine Perspektive. Solange es unter den derzeit 7,5 Milliarden Menschen auf der Welt noch einen gibt, der nicht mit Gott im Reinen ist, solange erfüllt die christliche Gemeinde keinen Selbstzweck.

 

 

Noch ein paar Gedanken für alle, die weiter nachdenken mögen:

 

•        Schöne Pflaumen am Baum; aber dann ernten wir zu spät, denn die Wespen waren wieder schneller.

         o        Wie geht es uns, wenn andere das schaffen, was wir eigentlich vorhatten?

•        Kirschen, endlich. Schon so lecker. Aber es gibt Bauchweh, wenn wir zu früh ernten,          wenn das Obst noch nicht reif ist.

         o        "Alles hat seine Zeit", auch im Geistlichen. Fehlt uns manchmal Geduld? Ungeduld          kann weh tun und schaden!

•        Birnen – am Baum fast vertrocknet und darum nur winzig. Wir gaben ihnen zu wenig Wasser, es blieb darum bei unbrauchbaren Ansätzen.

         o        Wo geben wir zu schnell auf und vernachlässigen die Pflege der Früchte?

•        Äpfel: groß, rot, fruchtig. Aber wir ernten nicht, d.h. die Früchte fallen ungenutzt runter

         und vergammeln.

         o        Eigentlich sind wir dann die "faulen Früchtchen", oder?

 

Gutes Nachdenken wünscht

Detlef Wilhelm

 

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