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Gaza: Wie es den Christen dort ergeht

Im Gazastreifen leben – bzw. lebten vor dem Beginn des Hamas-Angriffs – ca. 900 Christen, die aber bei Berichten über den Krieg zwischen der Hamas und Israel fast immer übersehen werden.

In der Regel werden sie einfach als Palästinenser gesehen, und die wiederum werden fast gleichgesetzt mit Hamas-Terroristen. Es stimmt, die Hamas kam im Jahr 2006 in regulären, demokratischen Wahlen an die Macht (aber seither gab es keine Wahlen mehr), aber sie hat damals nur 44 % der Stimmen bekommen. Aufgrund des Wahlrechts langte das für den Sieg. Wir können getrost annehmen, dass sehr viele, wahrscheinlich die Mehrheit, der Bewohner des Gazastreifens die brutale Gewalt der Hamas ablehnt. Sie sind einfach Zivilisten, die jetzt unschuldig die Konsequenzen des Überfalls ertragen müssen.

 

Schon vorher war das Leben dort hart:

•        Nur 3 % eines Jahrgangs werden 65 Jahre alt, 97 % sterben jünger.

•        Weniger als 10 % des Wassers ist ungefährlich und trinkbar. Das Grundwasser ist

         mit Meerwasser verseucht sowie, schlimmer noch, mit Abwasser und Chemikalien.         

Selbst als es noch Elektrizität gab, floss Wasser nur ungefähr 4 Stunden am Tag.

•        30 % der Bevölkerung leben in extremer Armut, was definiert ist als: weniger als

         1,78 € am Tag zur Verfügung zu haben.

•        80 % sind für Lebensmittel auf Spenden und Sozialhilfe angewiesen.

 

Es gibt (soweit man weiß) drei christliche Gemeinden im Gazastreifen – eine Orthodoxe, eine Römisch-Katholische und eine Baptistengemeinde. Die orthodoxe Kirche ist mittlerweile erheblich beschädigt, das Gebäude der Baptisten ist durch israelische Bombeneinschläge in der Nähe leicht beschädigt, von der katholischen Kirche wissen wir nichts.

Wir wissen, dass die Wohnungen etlicher Christen zerstört sind, die Menschen aber nicht wissen, wohin sie fliehen können.

Das recht zu Anfang des Krieges zerstörte Krankenhaus war das einzige christliche Krankenhaus im Gazastreifen, ursprünglich baptistisch, aber zuletzt unter anglikanischer Leitung. Über diese schreckliche Tragödie wurde berichtet, ich habe aber widersprüchliche Aussagen gehört, wer verantwortlich für die Zerstörung war. Pastor Massad von der „Christian Mission to Gaza“ erklärt, dass es eine „fehlgezündete Terroristenrakete“ war.

Die palästinensischen Christen bitten um Gebet, und betonen vor allem Liebe und Vergebung im Gegensatz zu Gewalt und Rache. Sie wünschen sich auch sehr, dass humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung erlaubt wird.


Dierk Evers

 

Dieser Artikel basiert auf einem Artikel des genannten Pastor Massad auf der Website „Baptist Standard“ (https://www.baptiststandard.com/), einem texanischen baptistischen Nachrichtenportal.

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